Technikseminar Atemregler und Tauchausrüstung

Es gibt sie tatsächlich noch: Taucher, die sich nicht einfach nur auf das Funktionieren ihrer Ausrüstung verlassen und nach einem kurzen Ausrüstungscheck einfach abtauchen, sondern auch verstehen wollen, wie ihre Ausrüstung im Detail funktioniert. Einige der Trierer Sporttaucher hatten Hubert (Hubsi) Sinzig bereits auf seinen Seminaren erlebt und wussten: Das Thema Atemregler und Tauchausrüstung wird sicherlich auch andere interessieren und so gut wie er können es nur wenige vermitteln. Warum holen wir Hubsi also nicht nach Trier?! Am besten in den Wintermonaten, in denen es für den einen oder anderen dann doch zu frisch zum Tauchen wird und man sich stattdessen der Theorie widmet.

Nachdem der Termin im Juni 2008 bekanntgegeben wurde, war das Seminar bereits nach zwei Wochen komplett ausgebucht. Nicht nur Übungsleiter und Tauchlehrer, für die es sog. Weiterbildungsstunden gab, sondern auch einfach nur technische interessierte Taucher standen auf der Teilnehmerliste. Die Räumlichkeiten in der Europäischen Sportakademie, in denen die Trierer Sporttaucher regelmäßig ihre theoretsichen Unterrichtsabende abhalten, konnten entsprechend auch frühzeitig reserviert werden.

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Als dann am Samstag morgen um halb zehn (fast) alle da waren und sich mitsamt einer Tasse Kaffee im Seminarraum 3 vor ihren Seminarunterlagen niedergelassen hatten, konnte Hubsi im Laufe des Tages auf seine gewohnt lockere Art selbst den technisch interessiertesten Teilnehmern noch Aha-Effekte abringen, als er den Aufbau von Atemreglern bis ins kleinste Detail erklärte. Kolben- und membrangesteuerte erste Stufen, Gründe für die Vereisung von Lungenautomaten und die Funktionsweise der unterschiedlichsten zweiten Stufen waren nur einige Punkte seines Referats.

Nicht nur die mitgebrachten „aufgeschnittenen“ Muster, anhand derer man sich das Innenleben eines Lungenautomaten veranschaulichen konnte, sondern auch kiloweise unterschiedliche erste und zweite Stufen, die die Teilnehmer selbst auseinander- und wieder zusammenbauen durften, lockerten den Vortrag enorm auf. Denn wer will schon seinen eigenen Atemregler einfach einmal so aufschrauben um zu sehen, was da so alles drin steckt?!

Einige der von den Teilnehmern mitgebrachten Atemregler wurden zudem noch an die Prüfmaschine angeschlossen. Somit konnte wirklich sehr anschaulich demonstriert werden, was in den Tauchzeitschriften oftmals bei den Testberichten in Kurven und Zahlen zu Atemarbeit und -widerstand zu lesen ist.

Nicht nur in den Pausen, in denen Hubsi jedem Rede und Antwort stand, wurde sehr viel gefachsimpelt, diskutiert und dabei auch eigene Erfahrungen der Teilnehmer mit Abblasen, Vereisen, guten und schlechten Revisionen und natürlich auch Erlebnissen auf den Tauchbasen weitergegeben.

ts03Abschließend bestanden die Teilnehmer, die Hubsi bereits auf anderen Seminaren erlebt hatten, natürlich noch auf seine skurrilen Bilder und Videos von verschlissenen oder schlecht bis gar nicht gewarteten Ausrüstungsteilen. Zudem konnte man in einem Video auch einmal eindrucksvoll sehen, welche enorme Kraft aus einer Flasche entweichende Druckluft hat.

Das Feedback zu dieser Veranstaltung war durchweg positiv: Die gute Organisation und Durchführung wurde dabei ebenso gelobt wie die professionelle und lockere Präsentation von Hubsis wirklich sehr umfassenden Fachwissen. Die weite Anreise, die die Teilnehmer dafür teilweise in Kauf genommen hatten, habe sich wirklich gelohnt. Die weiteste Anfahrt hatte übrigens mit 440km ein Teilnehmer aus Pretzfeld. Aber auch aus Rümmingen, Steinen, Dreieich, Bad Soden, Frankfurt, Hattersheim, Krummenau, Idar-Oberstein und Zweibrücken wurde angereist.