Als wir uns am Anfang des Jahres im Ausbilderkreis zusammengesetzt haben und die Weiterbildungen für unsere fortgeschrittenen Taucher zu planen, war es kein Thema, dass wir die Spezialkurse Orientierung beim Tauchen,Gruppenführung und Nachttauchen wie gehabt in den eigenen Reihen ausbilden. Doch ein Spezialkurs wie Tauchsicherheit und Rettung ist alleine schon vom Organisationsaufwand ein weitaus größeres Kaliber, das meist schon an der Beschaffung eines anständigen Schlauchboots scheitert.
So lag es nahe, sich einmal im Rahmen des Landesverbands nach Terminen für dieses Seminar umzuschauen und man wurde auch schnell fündig: Petra und Uwe führen dieses Seminar alljährlich im Sommer durch und aus eigener Erfahrung wussten wir, dass die beiden Garanten für anständig geplante und durchgeführte Seminare sind.
Wir trafen uns am frühen Samstagmorgen , den 16. Juli 2011, um 6:30 um gemeinsam die Reise zur Sportschule in Schifferstadt anzutreten und ab 9:00 den Vorträgen von Petra, Stephan, Uwe und Stefan zu lauschen und uns in der Theorie mit den Themen Unfallvermeidung & -bewältigung, HLW, Tauchmedizin, Sicherheitsstandards, Tauchausrästung, Signalmittel und dem Wenoll-System zu befassen. Nach der Mittagspause im nahegelegenen Restaurant ging es bei strahlendem Sonnenschein an einen Baggersee, in dem Jan, Peter, Ria, Stefan, Stephan, Uli und Uwe die Teilnehmer an 5 Stationen mit ABC-Übungen zur Rettung eines bewusstlosen Tauchers, Befreiungs- und Transportgriffen, dem Feuerwehrsteg und der Rettung in ein Schlauchboot vertraut machten.
Den Abend verbrachten die etwas weiter angereisten Taucher bei sommerlichen Temperaturen im Biergarten des Restaurants, um sich zu stärken und den Tag Revue passieren zu lassen. Dann lockten aber auch schon die Kojen in der Sportschule und die von neu erworbenem Wissen und Sonnenstrahlen ermüdeten Häupter nahmen das Angebot am frühen Abend dankend an.
Der nächste Tag galt dann am Marxweiher den Übungen in kompletter Tauchausrüstung und das Wetter hielt, was die Vorhersagen versprochen hatten: Regen. Und das den ganzen Tag über. Trotz allem konnten die Teilnehmer, geschützt in wärmendes Neopren, dank der zahlreich unterstützenden Tauchlehrer (Jan, Peter, Petra, Stephan, Tassilo, Uli, Uwe) in 6 kleinen Gruppen intensiv das am Vortag Erlernte in der Praxis ausprobieren. So mancher Tauchlehrer konnte dank der Aufmerksamkeit seiner Schützlinge ein Problem gerade einmal im Ansatz simulieren, bevor ihm schnell „geholfen“ wurde.
In der Mittagspause, in der für das leibliche Wohl gesorgt wurde, waren wir dankbar, dass wir einen Pavillon hatten, der den Mindestanforderungen, nämlich das Essen trockenzuhalten, genügte. Hier wurden auch gleich Erfahrungen ausgetauscht und Verbesserungsvorschläge dankbar angenommen. Am Nachmittag widmeten sich die Teilnehmer einem Tauchgang, an dessen Ende die Rettung eines bewusstlosen Tauchers aus der Tiefe samt Transport zum Ufer und der Demonstration von lebenserhaltenden Maßnahmen stand.
Die eingeteilten Sicherungsgruppen gingen gegen Ende dazu über, Papier und Kugelschreiber gegen Schreibtafel und Bleistift auszutauschen, um im Detail zu dokumentieren, wann welche Gruppe mit wieviel Leuten ins Wasser ging und es auch sicher wieder verlassen hatte, da auch der Regen dafür sorgte, dass man keine Gelegenheit für ein wärmendes Sonnenbad bekam.
Zum Abschluss traf man sich, wieder in trockene Klamotten gehüllt, zum abschließenden Kaffee, dem Schreiben der Logbücher und dem Empfang der Einkleber im Taucherpass, der einen nicht nur auf dem Weg zum Taucher*** wieder ein wenig weiterbrachte, sondern auch daran erinnerte, dass gut vorbereitete und aufmerksam durchgeführte Tauchgänge die meisten Gefahren beim Tauchen schon im Keim ersticken können und es uns damit hoffentlich nie passiert, überhaupt in eine Rettungssituation kommen zu müssen.
Den Heimweg traten Katja, David, Rüdiger, Hans (Trierer Sporttaucher), Beate, Gerd, Heiko, Kerstin (TC Manta Mainz), Jenny (TSG Klingenmünster), Stephan (TC Atlantis Gimbsheim), Simon, Tillmann (TC Kaiserslautern), Kay, Sylvia (TSC Bruchsal/Forst Bathyscaphe) und Pierre-Henry mit dem guten Vorsatz an, das hier Gerlernte hin und wieder auch zu wiederholen und im Schwimmbad oder bei Tauchgängen, denen man in Ermangelung an Flora und Fauna noch etwas abgewinnen will, auch zu festigen.