Einmal im Jahr wird die Mosel eine Woche lang wegen Schleusenreparaturarbeiten und Inspektionen für die Schiffahrt gesperrt. Lediglich zwischen den jeweiligen Schleusen können Boote verkehren. Diese Einschränkung kam unserem Vorhaben, unser 30jähriges nicht nur im kleinen Vereinsrahmen sondern mit befreundeten Vereinen zu feiern, sehr entgegen. Dank der Hilfbereitsschaft des technischen Hilfswerks und der Feuerwehr Trier, die insgesamt 3 Boote als Sicherungsgeleit stellten, konnten wir ein schon länger ersehntes Vorhaben, die Mosel einmal bei Tageslicht flussabwärts schwimmend zu erkunden, in die Tat umsetzen.
Am 13 Juni trafen wir uns um 16:00 am Nordbad, um die Gäste willkommen zu heißen und uns in isolierende Neopren-Anzüge zu kleiden. Bereits hier stellte sich der eine oder die andere die Frage, ob diese Vorsichtsmaßnahme angesichts der sommerlichen Temperaturen überhaupt notwendig sei. Die Sportler, die vorhatten, die Strecke tatsächlich zu schwimmen und sich nicht nur treiben zu lassen, beantworteten die Frage, indem sie lediglich mit Badehose und Kopfhaube bekleidet um 17:00 den Weg antraten.
65 Teilnehmer, davon über dreißig eigene Mitglieder und respektable zwölf Tauchsportfreunde vom TSC Saarlorlux, die die knapp 3km lange Strecke bis zum Nordbad durch die Mosel zurücklegen wollten, fanden in dem am Ex-Haus bereitstehenden Bus Platz. So konnten wir breits um 17:15 an der Römerbücke zu den Gruppenfotos antreten und anschließend ins erfrischende Nass hüpfen. Doch der geplante Start war erst um 18:00 und so genossen wir in unseren Neoprenanzügen schwitzend oder in der Mosel kühlend den strahlenden Sonnenschein. Die erwartete Freigabe der Wasserschutzpolizei erfolgte dankenswerterweise etwas vorgezogen schon um 17:50.
Wie der mit 228cm ziemlich niedrige Wasserpegel der Mosel befürchten lies, war in Ufernähe so gut wie keine Strömung. Auch in der Fahrrinne war an ein bloßes Treibenlassen nicht wirklich zu denken, wenn man abends noch rechtzeitig zur Jubiläumsfeier am Nordbad sein wollte. Also durften wir uns unseres regelmäßigen Trainings erinnern und und die Flossen zur Gewinnung eines mäßigen Vortriebs nutzen. Die Schwimmer, die sich entschieden hatten, auf das wärmende Neopren oder gar Trockentauchanzüge zu verzichten, waren demnach auch schon geduscht, als der Rest der Truppe freudig, die Strecke geschafft zu haben, am Nordbad ankam.
Während im Nordbad noch das Peter- und Paul-Schwimmen des SSV mit diversen Starts im vollem Gange war, durften sich unsere Moselschwimmer mit kühlenden Getränken erfrischen und sich zur anschließenden Jubiläumsfeier aus den nassen Anzügen pellen, duschen und in trockene Kleidung schlüpfen.
Zu Beginn der Feier anlässlich des 30 jährigen Bestehens des Vereins, der am 12. Dezember 1984 gegründet und im Februar 1985 die Eintragung ins Vereinsregister erhielt, sprachen unser erster Vorsitzender Dietmar Schwan sowie die Präsidentin des Landesverbands Sporttauchen Rheinland-Pfalz (LVST), Heike Fachbach, einige feierliche Worte. Dabei zeichneten sie auch vier unserer Mitglieder für ihre 15- bzw. 10jährige Mitgliedschaften aus. Jochem Knob, der bereits länger im Nordbad als Bademeister seinen Dienst verrichtete, als es den Trierer Sporttaucher e.V. gibt, ging in diesem Jahr in seinen wohlverdienten Ruhestand. Ihm wurde unter tösendem Beifall für seine Geduld und Unterstützung gedankt.
Die Reden waren dankenswerterweise kurz und prägnant, so dass die Gäste sich zügig der Auffüllung der Kraftreserven widmen konnten. Wolfgang Raskob, der neue Betreiber des Bistros im Nordbad, hatte dazu seine hervorragenden Kochkünste unter Beweis gestellt und uns ein sehr leckeres Buffet zusammengestellt. Sein Team war während der gesamten Feier sehr zuvorkommend und hilfsbereit, so dass sich die Gäste rundherum wohlfühlten.
DJ Jannes sorgte für eine abwechslungsreiche musikalische Untermalung der Feierlichkeiten. Gegen Ende der Feier wurde auch noch das Tanzbein geschwungen. Unter anderem mit den Tauchkollegen vom PST, aus dessen Reihen seinerzeit der Trierer Sporttaucher e.V. gegründet wurde, wurde sich auch gemeinsamer Tauchaktivitäten erinnert und vermeintliche Rivalitäten als längst vergangener dunklerer Teil der Vereinsgeschichte deklariert. Wen wundert es, dass gegen Ende der Feierlichkeiten im gerade erst begonnenen Sommer diverse Gelegenheiten des Wiedersehens bei Tauchausfahrten, der Stauseereinigung und den Fackelschwimmveranstaltungen in Saarburg oder Bernkastel-Kues in Aussicht gestellt wurden.